Ja, wir Bürger_innen für Hallstatt haben letzten Donnerstag vor dem Gemeindeamt eine kleine Demo gemacht. Nichts davon war untergriffig, verleumderisch oder entsprach nicht den Tatsachen. Die
Demo war ordnungsgemäß angemeldet und wurde auch prompt von der Polizei kontrolliert. Wir haben von einem demokratischen Grundrecht Gebrauch gemacht! Man kann unserer Meinung sein oder auch nicht
…
In seiner Darstellung auf der website der
Gemeinde Hallstatt greift Bgm. Scheutz uns dafür sehr massiv an und wirft mit nicht zutreffenden Anschuldigungen und Halbwahrheiten um sich. Wir wissen ohnehin, dass er andere Interessen
vertritt als die Bürger_innen für Hallstatt und sich unserer Argumentation verschließt. In einer Demokratie haben aber alle Bürger_innen das Recht ihre Meinungen und Ansichten frei zu äußern. Man
sollte uns deswegen nicht schlecht machen und anfeinden.
Das Seehaus ist lediglich aktueller Anlassfall, weil diese Umwidmung in der nächsten Gemeinderatssitzung beschlossen werden soll. Es passiert in Hallstatt mittlerweile leider sehr oft, dass
Wohnhäuser von Investoren gekauft und dann gewerblich, bzw. touristisch genutzt werden. Das ist laut Gesetz untersagt. Das treibt im Ort die Immobilienpreise in die Höhe und macht den Erwerb von
Wohnraum für Einheimische und andere Normalverdiener unbezahlbar. Dieser Ausverkauf von Hallstatt muss gestoppt werden!
Die Umwidmung beim Seehaus erscheint auf den ersten Blick vielleicht nicht so schlimm. Aber wie sieht es aus, wenn immer mehr Umwidmungen von Wohngebiet stattfinden? Mag sein, dass diese eine
Umwidmung keinen immens großen Schaden für uns Hallstätter bedeutet. Es sollte aber jedem klar sein, wer der alleinige Nutznießer ist: die Investoren (Lackner-Zötsch Privatstiftungen
Immobilieninvestment GmbH, das sind keine Privatpersonen, Herr Bgm.!) können die Wohnung nunmehr an Touristen und damit wesentlich teurer vermieten. Auch die Geschäftslokale in den Räumlichkeiten
müssen nun nicht mehr - anders als bei der Widmung Wohngebiet - von überwiegendem Nutzen für die Wohnbevölkerung sein. Die Sparkasse war für uns Hallstätter wichtig, einen weiteren Salzshop
brauchen wir hingegen wirklich nicht. Wir Bürger_innen für Hallstatt hätten die Geschäftslokale im Seehaus gerne für einen Nahversorger genutzt und haben diesen Vorschlag auch Bgm. Scheutz
unterbreitet, aber der hat, wie man nachlesen kann, andere Prioritäten.
Immer wieder wirft er uns vor, wir seien gegen den Tourismus. Das ist Quatsch. Das ist Populismus! Man darf aber Auswüchse kritisch hinterfragen, man darf Qualität fordern. Wir wollen sehr wohl,
dass Hallstätter (auch neue Hallstätter würden wir uns wünschen), gut vom Tourismus leben können – nicht unbedingt aber auswärtige Investoren. Bgm. Scheutz sieht den Tourismus durch eine rosarote
Brille, der seine Gemeindekassa klingeln lässt. Wir sehen das differenzierter. Der Massentourismus ist ein Problem (auch für einen Qualitätstourismus): sinkende Lebensqualität, hohe Preise,
Vorrang touristischer Infrastruktur vor den Bedürfnissen der Wohnbevölkerung – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Zuletzt noch zu den „billigen“ Mieten, die wir angeblich boshafterweise abschaffen wollen:
Aktuell sind Mieten in Hallstatt nur deshalb so billig (die Miteinnahmen liegen unter den tatsächlichen Kosten), weil sie subventioniert werden – von uns allen. Wir, die BFH fordern, dass die
Mieten sozial angepasst werden. Personen mit geringem Einkommen, auch Jungfamilien sollen weiterhin günstige Mieten bezahlen. Besser Verdienende sollen gemäß ihrem Einkommen einen fairen
Mietpreis bezahlen. Das ist eine gängige und vernünftige Praxis, die eigentlich in allen Gemeinden längst so gehandhabt wird. Warum nicht auch in Hallstatt?
Lieber Axel, wir hätten gerne mit dir persönlich diskutiert – leider bist du schnell über den Badergraben entschwunden.
Die Bürger_innen für Hallstatt
Im demokratischen Diskurs ist es wesentlich, auch die Gegenargumente zu kennen. Auf der website der Marktgemeinde Hallstatt finden Sie den Standpunkt des Bürgermeisters zum Seehaus.