Gerne wird von Bürgermeister Scheutz und anderen behauptet, dass Hallstatt vom Tourismus lebt und man darum nichts dagegen sagen dürfe. Aber ganz so ist das natürlich nicht!
Wir haben uns dazu die aktuellsten verfügbaren Daten der Statistik Austria angesehen.* Die Statistik zählt 755 Einwohner, allerdings sind nicht einmal die Hälfte davon tatsächlich erwerbstätig.
Fast ein Drittel kann schon mal deshalb nicht vom Tourismus leben, weil es in Pension ist. 38% der Erwerbstätigen arbeiten in Berufen, die definitiv nichts mit Tourismus zu tun haben
(Gesundheitsberufe, Unterricht und Erziehung, öffentlicher Dienst, Bergbau). Nur 92 Personen (12% der Hallstätter) arbeiten in Beherbergung und Gastronomie, weitere 135 Personen (18% der
Bevölkerung) arbeiten in Bereichen, die nicht näher spezifiziert sind und nur teilweise dem Tourismus zuordenbar sind (Warenerzeugung, Handel und Dienstleistungen, Verkehr).
Zum Abschluss nochmals in aller Klarheit: wir sind nicht pauschal gegen Tourismus - bloß gegen seine Auswüchse und gegen seine Verklärung als alleiniger Arbeitgeber im Ort.
Anmerkung: Mittlerweile (Stand 12.02.2022) hat Hallstatt nur mehr 727 Einwohner. So zu lesen in der aktuellen Ausgabe der Bezirksrundschau (Ausgabe 14, 07./08. April 2022). Bgm. Scheutz macht für
den Bevölkerungsschwund die hohen und für Einheimischen unleistbaren Immobilienpreise verantwortlich und hofft auf den Ganzjahrestourismus nach dem Ende der Pandemie: „Das würde wieder
Arbeitnehmer mit ihren Familien nach Hallstatt bringen“. Wie skurril ist das denn? Erst der überbordende Massentourismus hat Hallstatt für gierige Investoren attraktiv gemacht, das ist der Grund
für die hohen Preise. Dieser Tourismus ist die Ursache, nicht die Lösung!
Wir fordern, dass die widerrechtliche touristische Nutzung von Häusern rigoros unterbunden wird - d. h. dass nicht Personen ohne Hauptwohnsitz in Hallstatt Häuser kaufen und diese dann gewerblich nutzen, indem sie z. B. daraus Ferienwohnungen machen. Vor allem diese Praxis macht den Erwerb von Wohnraum für Einheimische unleistbar und hat die Immobilienpreise in die Höhe getrieben. Dieser Ausverkauf von Hallstatt muss dringend gestoppt werden. Die gesetzliche Lage (Vorbehaltsgemeinde, keine gewerbliche Nutzung in Wohngebieten, § 50 bzw. 50a Oö. BauO 1994 ) ist eindeutig, es fehlt an der Bereitschaft des Bürgermeisters zu handeln.
*Quelle: Statistik Austria (abgestimmte Erwerbsstatistik 2019)
Durch die Corona Krise gibt es im Frühling 2020 in Hallstatt so gut wie keinen Tourismus. Der Ort ist fast menschenleer und ungewohnt ruhig. Diese Ausnahmesituation können wir nutzen um gemeinsam zu überlegen, wie der Tourismus in Hallstatt in Zukunft aussehen soll. Wie ein gutes und lebenswertes Miteinander von Tourismus und Lebensraum funktionieren könnte.
So erleben wir jetzt wie sich unseren Ort verändert, wenn der Tourismus Pause macht. Wie sich eine "Schonzeit für Einheimische" auswirkt. Wir erleben wie wir wieder näher zusammenrücken und miteinander reden. Wir sehen aber auch, was das Wegfallen einer wichtigen Erwerbsquelle auslöst.
Ein neues, tragfähiges Tourismuskonzept kann nur mit der Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner erstellt werden. Und daher brauchen wir Ihre Ideen. Schreiben Sie uns, was Sie sich für die Zukunft wünschen.
Kontakt: bfhallstatt@gmx.at
So stellen wir uns einen verträglichen Tourismus für Hallstatt vor.
Sehr geehrter Herr Bundespräsident Alexander van der Bellen,
in Ihrer Neujahrsansprache erwähnten Sie unseren Ort Hallstatt.
Gerne würden wir in einem Österreich, wie Sie es beschreiben, leben. Unsere Realität sieht aber ganz anders aus.
Hallstatt ist längst kein magischer Ort mehr. Nicht für uns Einwohner und auch nicht für die vielen Besucher, die die Idylle nach der sie suchen nicht mehr finden. Die Seele unseres Ortes ist
längst verkauft:
Unsere raren Grünflächen mussten Parkplätzen weichen.
Aus dem Lebensmittelgeschäft des Ortes wurde ein Souvenirshop.
Achtlos weggeworfener Müll und Ramsch zerstören das einst so pittoreske Ortsbild.
Menschenmassen, Verkehrschaos und Lärm bestimmen unseren Alltag.
Unsere Häuser werden zu Immobilieninvestments, Zweitwohnsitzen, Ferienwohnungen oder Personalquartieren - für Einheimische sind sie nicht mehr leistbar.
Eine qualitätsvolle Gastronomie findet man kaum, dafür unzählige Schnellimbisse und Take-aways.
Und noch vieles mehr veränderte sich zum Negativen.
Wir waren früher ein gastfreundlicher Ort und auch heute noch teilen wir gerne unser Hallstatt mit wertschätzenden Besuchern. Aber die ganze Welt ist zu viel für uns, mehr als zehntausend
Touristen täglich stehen 700 Einwohnern auf einer ganz kleinen Fläche gegenüber.
Dieser Massentourismus sichert nicht unsere Lebensgrundlagen, er zerstört sie!
Eine rein touristische Infrastruktur ersetzt unsere Bedürfnisse. Jeder Massentourist verdrängt Einheimische, wie er auch länger bleibende Gäste vertreibt. Die Stammgäste von einst kommen nicht
mehr, denen ist es nun zu hektisch. Wir alle haben keinen Platz mehr im Ort. Unser Lebensraum, unsere Ruhe und Privatsphäre werden permanent verletzt.
Nur eine Reduktion der Touristen auf ein vernünftiges Maß kann die Balance wiederherstellen. Dazu brauchen wir die Hilfe und Unterstützung der politisch Verantwortlichen. Die meisten zeigen
Verständnis für unser Problem, aber getan wird letztlich nichts. All unsere Vorschläge – vor allem geht es um eine Zufahrtsbeschränkung oder ein generelles Drohnenverbot – stoßen auf angeblich
unüberwindbare Hindernisse.
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, wir brauchen einen gewichtigen Fürsprecher. Bitte helfen Sie uns und unserem Ort. Damit daraus wieder das einstige Juwel wird und sich zukünftig noch viele
Bewohner und Gäste aus aller Welt daran erfreuen können.
Mit den besten Wünschen für 2025 verbleiben
Siegrid Brader
Friedrich Idam
Renate und Gerhard Streit-Maier
Andrea Zimmermann
von der Bürgerliste Hallstatt
Hallstatt ist touristisch massiv überbelastet. Wir bemühen uns um einen Tourismus mit Maß und Ziel. Ein großes Problem stellen die Reisebusse aber auch die Kleinbusse dar, die Jahr für Jahr um 25% - 30% mehr werden.
Wir wollen dass Hallstatt aus dem mehrgemeindigen Tourismusverband austritt und die Organisation des Tourimus wieder selber in die Hand nimmt. Damit wird sichergestellt, dass die Tourismuseinnahmen bei uns im Ort bleiben, sinnvoll eingesetzt werden und nicht dazu mißbraucht werden um noch mehr Besucher nach Hallstatt zu locken.
Was wir jedenfalls nicht wollen sind Touristen die gratis parken, ihre mitgebrachte Jause verzehren, den Müll bei uns lassen und nach einer Viertelstunde wieder abfahren.
Auch Drohnen mit denen fotografiert und gefilmt wird stören unsere Privatsphäre und gefährden die Menschenansammlungen die überflogen werden.
Wie den OÖN vom 16. 8. 2019 zu entnehmen ist, wollen die
Touristiker nun verstärkt auch noch Inder ins Salzkammergut locken. Dafür steht ein Werbe- Budget von 120.000,- € bereit.
Hallstatt hat im Jahr 2018 über € 280.000,- an den Tourismusverband abgeliefert. Das heißt, dass wir mit unserem Geld die weitere Steigerung der touristischen Übernutzung mitfinanzieren!
Wir werden uns dagegen wehren, dass unser Ort als Zugpferd und als Melkkuh für den Massentourismus mißbraucht wird.
Wir wollen dass Hallstatt aus dem mehrgemeindigen Tourismusverband austritt und die Organisation des Tourimus wieder selber in die Hand nimmt. Damit wird sichergestellt, dass die Tourismuseinnahmen bei uns im Ort bleiben, sinnvoll eingesetzt werden und nicht dazu mißbraucht werden um noch mehr Besucher nach Hallstatt zu locken.
Die Beschränkung der Touristenströme nach Hallstatt muss bereits an der nördlichen Gemeindegrenze, in der Gosaumühle erfolgen. Wie wir uns das vorstellen, finden Sie in unserem Lösungsvorschlag.